Admir Kulin
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Admir Kulin

Digital Healthcare Pionier, Advisor & Investor, Köln

„Admir Kulin wurde 1980 im heutigen Bosnien geboren und kam in den 1990er Jahren nach Deutschland. Hier begann er eine Karriere als Profi-Baketballerspieler und -trainer und absolvierte zeitgleich sein Studium der Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Sportmanagement und Controlling. In den darauffolgenden Jahren arbeitete er als Leiter Controlling bei der Label of Sportswear GmbH und war als IT-Projektleiter bei der Nürburgring Automotive GmbH tätig. Anschließend wechselte er in die Gesundheitsbranche zur Vitaphone GmbH. Dort bekleidete er verschiedene Positionen und war zuletzt Mitglied der Geschäftsleitung der Vitaphone GmbH. Heute verantwortet Admir Kulin als Gründer und Geschäftsführer der m.Doc GmbH die gesamte Ausrichtung des Unternehmens. Er ist als Spezialist für den Gesundheitsmarkt und digitale Plattformen.“


Drei Fragen an Admir Kulin
 

Wo steht Deutschland beim Thema „digitale Gesundheitsplattformen“?

Das kommt auf die Perspektive an, aus der Sie schauen. Durch die technische Brille der
Anbieter sind wir schon sehr weit, haben praxiserprobte Lösungen, die nicht nur auf einem
soliden Fundament, sondern heute schon auf einem breit aufgestellten Partnerökosystem
basieren. Aus Sicht der Anwender:innen – und damit meine ich Patient:innen und Professionals
gleichermaßen – ist dieser Fortschritt noch nicht vollends in dem Ausmaß zu spüren, wie es
möglich wäre. Das liegt daran, dass wir an vielen Stellen die über Jahrzehnte geschaffenen Silos
erst einmal überwinden und abbauen müssen und das braucht neben viel Einsatz leider eben
Zeit.


Auf welche Faktoren kommt es an, welchen Mehrwert haben Patient:innen und
Professionals?

Aus meiner Sicht sind für den Vormarsch digitaler Gesundheitsplattformen zwei Dinge
entscheidend: Interoperabilität und Nutzerzentrierung. Ohne Interoperabilität nützt die beste
Lösung nichts, weil sie eine Insel bleibt und nicht mit vorhandenen oder neuen Lösungen
anderer Anbieter interagieren kann. Und wenn die eigentlichen Nutzer nicht im Fokus stehen,
wird sich eine Lösung niemals durchsetzen können. Den dazugehörigen Anglizismus kennen wir
aus so vielen anderen Bereichen: die berühmte hohe Usability.


Welche Grenzen existieren noch und wie lassen sie sich abbauen?

Es existieren leider noch sehr viele Grenzen, wobei aber auch die Veränderung schon spürbar
wird. Die aus meiner Sicht entscheidende noch vorhandene Grenze ist die zwischen den
Sektoren. Wenn ich als Patient aus der ambulanten in die stationäre Versorgung wechsle,
fangen meine Behandler und ich praktisch wieder bei null an, weil es kaum Austausch über die
Sektorgrenzen hinweg gibt. Aus Sicht der Patient:innen ist das jedoch völlig unlogisch, womit
wir automatisch wieder bei den beiden Punkten der vorherigen Antwort landen:
Interoperabilität und Nutzerzentrierung.

Digitalforum Gesundheit 2024
Veranstaltungen mit Admir Kulin:

Donnerstag, 29.02.2024 13:15 - 14:30